NIC
Eine Netzwerkkarte (auch NIC für engl. Network Interface Card) ist eine elektronische Schaltung zur Verbindung eines Computers mit einem Netzwerk zum Austausch von Daten.
Ihre primäre Aufgabe ist die Herstellung einer physikalischen Verbindung zum Netzwerk über ein geeignetes Zugriffsverfahren und die Implementierung der ersten oder auch zweiten OSI-Schicht.
Cisco IOS unterscheidet zwischen interfaces wie Ethernet0, Serial0/1, TokenRing1/0 und lines, wie con0 und aux0.
Interfaces sind Netzwerkschnittstellen. Ihnen können IP-Adressen zugewiesen werden. Lines sind Ports für asynchrone Kommunikation und für zeichenbasierte Kommunikation gedacht. Das beste Beispiel hierfür ist der Konsoleport, zur Konfiguration der Geräte.
Nun kann aber jeder Line implizit ein Interface zugeordnet werden. Diese heißen async und erhalten die gleiche Nummer wie die zugehörige Line.
Netzwerktypen
Anfang der 1980er Jahre gab es noch viele konkurrierende Netzwerk-Architekturen und Kartentypen, die größere Verbreitung hatten ARCNET, Ethernet, LocalTalk und Token Ring.
- ARCNET operierte mit einem Token-Passing-Verfahren bei 2,5 MBit/s und arbeitete meist auf Koaxialkabel RG-62 als Bus- oder Stern-Topologie. Es hatte bis 1985 deutliche Preisvorteile gegenüber Ethernet, daraus resultierten hohe Marktanteile. Durch das Tokenpassing-Verfahren arbeitet ARCNET deterministisch, lässt sich daher in Echtzeitsystemen einsetzen, was mit dem nicht Höchstlast-tauglichen ungeswitchten Ethernet problematisch ist.
- Ethernet verwendete zunächst meist 10 MBit/s-Karten, die meist über ein Koaxialkabel (RG-58 Thin- oder Thick-Wire) als Bus verbunden wurden. Bis 1985 waren diese Karten noch sehr teuer, mit den NE1000/NE2000-Modellen kam es zu einem Preisverfall. Ethernet ist heute das am weitesten verbreitete Verfahren. Viele der anfänglichen Nachteile, insbesondere die Probleme bei hoher Last, konnten durch verbesserte Techniken und Komponenten wie Switches weitestgehend eliminiert werden.
- LocalTalk wurde fast ausschließlich von Apple Computer eingesetzt, nutzte ein 232 KBit/s Token-Passing-Verfahren über eine Zweidraht-Busverkabelung mit enger Anlehnung an die seriellen RS-422-Schnittstellen. Diese Art der Vernetzung war bei Apple-Rechnern sehr populär, denn von 1984 bis 1998 war diese Schnittstelle bei jedem Apple-Computer serienmäßig (ohne zusätzliche Einsteckkarte) vorhanden. Für PCs (auch Novell Netware-Server) gab es passende LokalTalk-Netzwerkkarten, meist in 8-Bit-ISA-Bus-Ausführung.
- Token Ring wurde vorwiegend im IBM-Umfeld (Banken) genutzt, es arbeitete bei 4 oder 16 MBit im Token-Passing-Verfahren und hatte eine Ring-Topologie.
Als 1995 der Fast-Ethernet-Standard verabschiedet wurde, lichtete sich der Markt und reine 10 MBit-Ethernet-Karten wurden durch 10/100 MBit-Karten ersetzt. Diese sind noch immer (2006) am stärksten verbreitet, wenngleich mittlerweile Gigabit-Ethernet-Karten (die ebenfalls 10/100 MBit-kompatibel sind) deutliche Marktanteile gewinnen können.
Diese Karten werden über Twisted-Pair-Kabel mit RJ45-Steckern, an einen Hub oder mittlerweile meist an einen Switch angeschlossen und bilden so ein lokales Netzwerk (LAN).
Aktuell werden auch immer mehr hochwertige Netzwerkkarten mit einer Übertragungsgeschwindigkeit von 1000 MBit eingesetzt, meist werden diese über Twisted-Pair-Kabel mit RJ45-Steckern (1000BASE-T) oder aber auch über Glasfaser (z. B. 1000BASE-SX) angebunden.
Ethernet-Netzwerkkarten mit 10 GBit sind bereits für PCI-Express als auch PCI-X erhältlich.
Netzwerkkarten für drahtlose Netzwerke (Wireless LAN) fanden zunächst hauptsächlich in mobilen Geräten wie z. B. Notebooks oder PDAs Verwendung, werden aber zunehmend auch in Desktop-PCs verbaut.