Paketquellen Linux Mint
Die über die Paketverwaltung verfügbare Software in Linux Mint hängt von den verwendeten Paketquellen (sog. repositories) ab. Eine Paketquelle enthält die Adresse des Servers, der die gewünschte Software bereit hält, sowie den Namen des Mint-Zweiges, für die die Software bestimmt ist. Die Aktualisierungsverwaltung bezieht für die aktiven Paketquellen regelmäßig Informationen über aktualisierte Pakete. Die Liste der Paketquellen wird in einer Textdatei unterhalb von /etc/apt/sources.list.d gespeichert, die man auch manuell editieren kann:
sudo pluma /etc/apt/sources.list.d/official-package-repositories.list
Ein grafisches Frontend für die Paketquellen findet man hier:
Menu ► Systemverwaltung ► Synaptic-Paketverwaltung ► Einstellungen ► Paketquellen
Ein grafisches Frontend für die Auswahl der Server befindet sich hier:
Menu ► Systemverwaltung ► Software-Quellen
Reiter ›Software‹
Wie man an dieser Stelle sehen kann, ist die verfügbare Software in sechs Kategorien eingeteilt:
- main Software, die von den Linux-Mint-Entwicklern gepflegt wird
- upstream Software, die ursprünglich von Ubuntu stammt, aber für Linux Mint verändert wurde
- import proprietäre Software von Drittanbietern
- backport als (bereits) stabil eingestufte Software
- romeo als (noch) nicht stabil eingestufte Software
- Quelltext (eigentlich nur für Entwickler interessant)
An dieser Stelle lässt sich vor allem einstellen, wie weit man den eigenen Rechner für proprietäre und instable Software öffnen möchte.
Die verwendeten Quellen werden in der entsprechenden Datei durch eine Zeile der folgenden Form repräsentiert:
deb http://packages.linuxmint.com/ debian upstream import main
Reiter ›Andere Software‹
Unter diesem Reiter können bei Bedarf bestehende Quellen deaktiviert oder gelöscht bzw. weitere Quellen angegeben werden. Standardmäßig sind diese Quellen aktiv:
http://debian.linuxmint.com/latest testing main contrib non-free http://debian.linuxmint.com/latest/security testing/updates main contrib non-free http://debian.linuxmint.com/latest/multimedia testing main non-freeWill man eine neue Quelle hinzufügen, sollte man sich zuvor über die Vertrauenswürdigkeit dieser Quelle informieren, da man dem Anbieter der Quelle gestattet, dessen Software auf dem eigenen Rechner zu installieren, was grundsätzlich ein Einfallstor für Schadsoftware darstellt. Für das Hinzufügen einer Quelle klickt man erst auf Hinzufügen … und gibt dann die so genannte APT-Zeile der neuen Quelle ein. Eine vollständige APT-Zeile hat gewöhnlich etwa diese Form:
deb http://ftp.de.debian.org/debian/ stable main contrib non-free
Hat man die neue Quelle hinzugefügt, benötigt man unter Umständen noch einen Schlüssel für diese Quelle, dessen Parameter in der Regel zusammen mit der APT-Zeile angegeben sein sollten. Den Schlüssel holt man sich über das Terminal. Ein Beispiel:
sudo apt-key adv --keyserver keyserver.ubuntu.com --recv-keys 9A6FE242
Software aus einem PPA (Ubuntu)
Von dem Versuch, Ubuntu-PPAs unter Linux Mint Debian Edition (LMDE) zu verwenden, ist abzuraten, da diese mit den Paketquellen nicht kompatibel sind. Unter Linux Mint Standard Edition ist es allerdings möglich, Ubuntu-PPAs zu verwenden.
Ein PPA (Personal Package Archive) ist ein inoffizielles Paketarchiv, das von privater Seite zur Verfügung gestellt wird. In ihm befinden sich häufig Programme, die sich noch in der Entwicklung befinden und noch nicht in die offiziellen Repositories von Ubuntu aufgenommen wurden.
Über das Terminal ist es mit dem Befehl add-apt-repository nun möglich, eine solche Quelle hinzuzufügen. Beispiel:
sudo add-apt-repository ppa:tomahawk/ppa
Hierbei wird der APT-Schlüssel automatisch installiert. Anschließend muss man die Paketlisten neu laden:
sudo apt-get update
Anschließend kann man das gewünschte Programm wie gewohnt installieren.
PPA entfernen
Entsprechende Datei in /etc/apt/sources.list.d/ löschen.